Dienstag, 28. April 2015

Eine spannende Weiherlandschaft

Nachdem ich am Vortag mit meinem SAC-Kollegen hier vorbeigekommen war und zu Hause davon schwärmte, wollte die ganz Familie auch die Weiherlandschaft Buchs-Uffikon im Luzerner Hürntal besuchen. Nicht zuletzt, weil ich dort einen Baumfalken gesehen hatte.

Buchs liegt nordwestlich von Sursee und ist mit dem Bus erreichbar, die Frequenz ist allerdings (zumindest am Wochenende) nicht sehr hoch. Wir nehmen deshalb das Auto, zumal es auch wieder einmal bewegt werden musste, damit es keine Standschäden kriegt.
Wir parkieren bei der Kapelle St. Andreas, die quasi das Zentrum des Dorfes bildet. Von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang zu den Weihern. Schon von der Strasse her entdecken wir ein Reh. Und noch eins. Ohne Hast machen sie sich davon.
Die Weiher entstanden während des Zweiten Weltkrieges, als wie vielerorts Torf abgebaut wurde zur Gewinnung von Brennmaterial. Inzwischen ist das Gebiet unter Naturschutz und wird vom NAVO Dagmersellen betreut.
Zuoberst auf einem Ast einer Traubenkirsche sitzt eine Goldammer und wirbt um ein Weibchen. Ein Hausrotschwanz sitzt kurz auf einem Pfahl vor uns, bevor er davon fliegt, eine Wacholderdrossel fliegt rätschend über uns hinweg. Der freigelegte Hürnbach mäandert lustig durch die Wiese, ein Stockentenpaar fliegt davon. Ast-, Stein- und Schilfhaufen bieten kleineren Tieren Unterschlupf. Die Weiher sind von Büschen und Bäumen umgeben, trotzdem kann man zwischendurch einen Blick auf das Treiben auf dem Wasser erhaschen. Blässhühner, Stockenten und Haubentaucher schwimmen drauf.
Im Schilf hören wir den monotonen, sägenden Gesang der Teichrohrsänger. Die Wiesen sind nun gelb, überall dominiert der Löwenzahn. Auf der Gegenseite des Rundgangs erblicken wir wieder den Rehbock.
Ein Beobachtungsturm lädt zur Rast ein, leider ist er aber abgeschlossen, da man scheinbar schlechte Erfahrungen gemacht hat. Respekt vor fremdem Eigentum scheint heutzutage ein Begriff zu sein, dessen Bedeutung nicht mehr klar ist. So sitzen wir auf dem Bänkli und naschen vom Lunch. Warum wir eigentlich hier sind? Vor allem, wie bereits erwähnt, wegen dem Baumfalken, den ich tags zuvor gesehen habe. "Gestern um diese Zeit tauchte er hier auf", sage ich und blicke gegen den Himmel. Und da kreist er tatsächlich! Sogar ein zweiter gesellt sich dazu, wohl ein Pärchen. Wir sind begeistert und können kaum den Blick lösen.
Mit der Gewissheit, wieder ein schönes Stück Natur entdeckt zu haben, kehren wir wieder zurück, nicht aber ohne in Sursee noch einen Halt einzulegen. Natürlich im Café Surchat.







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