Montag, 29. September 2014

Outdoorzentrum Leysin

Ich war wieder mal auf der Suche nach einer Feriendestination, wo wir unsere Lieblingstätigkeiten ausüben konnten: Biken, wandern, klettern und die Natur geniessen. Ausserdem sollte es nicht so ein Schickimicki-Ort sein, wo man Pelzmäntel auf Schritt und Tritt begegnete. Das Studium des Kletterführers liess die Wahl auf Leysin fallen. Zusammen mit dem nahen Col des Mosses sollte es ordentlich Arbeit geben für zwei Wochen. Und diese Erlebnisse durften wir schlussendlich mit nach Hause nehmen:
Leysin selber ist ein Ferienort, der seine besten Zeiten wohl hinter sich hat. Ursprünglich ein Bauerndorf, mutierte es am Ende des vorletzten Jahrhunderts zu einem Höhenkurort. Dutzende von Kliniken für Lungenkranke schossen aus dem Boden. Mit der Erfindung des Penicilins endete diese Ära nach dem zweiten Weltkrieg. Nun setzte der Ort auf den aufkommenden Wintertourismus. Bahnen und Skipisten wurden eröffnet. Diesen gibt es zwar auch heute noch, jedoch spielen die internationalen Schulen eine grössere Rolle. Dies spiegelt sich auch im Strassenbild wider, trifft man doch junge Leute aus allen Herren Länder.
Es gibt viele Gebäude aus der Belle Epoque in unterschiedlichen Zuständen, von verlottert bis zu saniert. Da man früher verstreut baute, wurden diese Lücken später mit grässlichen 0815-Ferienort-Pseudochaletbauten aufgefüllt. Kurz: Der alte Dorfteil mit sehr alten Häusern ist sehenswert, der neue ist beliebig und austauschbar mit jedem anderen Retortenort. 
Auf der Anreise besucht: Das Schloss Chillon
Ist man allerdings im Village, dem ursprünglichen Ortsteil, unterwegs, findet man es immer noch, das alte Leysin.

Restaurant "Le Leysin"
Eines Nachmittags wollten wir etwas trinken im alten Dorfteil, das "Le Leysin" hatte als einziges Restaurant geöffnet. Wir setzten uns in der Gartenterrasse und meine Frau wollte eine Ovomaltine bestellen. Gibt es nur im Winter, war die Antwort des Kellners. OK, dieses Restaurant war abgehakt zum Essen. Am Abend gingen wir dann ins "La Fromagerie" gleich nebenan. Welch ein Unterschied: Freundliche Bedienung, nettes Ambiente. Das Haus war ganz im alten Stil gehalten. Nach der Bestellung des Essens kann man sich das Dorfmuseum im oberen Stock anschauen, alles sehr interessant. Und das Essen schlussendlich ist auch ganz gut.
Im Restaurant "La Fromagerie"
Das Museum

Und die Aussicht ist selbst vom Dorf her phänomenal. Zwischen den Bergen öffnet sich der Blick ins Rhonetal auf Monthey und Umgebung, darüber stehen unverrückbar die Dents du Midi, links davon blickt man bereits ins Trient, einem Teil des Mont Blanc-Gebietes.

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