Sonntag, 23. September 2012

Grünschenkel - ist das ethisch vertretbar?

Um es vorneweg zu nehmen: Ja, es ist. Aber dazu später mehr. Wir fuhren heute Sonntag an den Flachsee bei Rottenschwil im aargauischen Reusstal. Ich habe von meinem Onkel ein Fernrohr erhalten, das ich unbedingt mal ausprobieren wollte. Da ist der Flachsee, bekannt für seinen Vogelreichtum, das ideale Terrain. Schon kurz nach dem Start entdeckten wir etwas blau Schimmerndes. Mit dem Feldstecher schauten wir uns das genauer an: Es rüttelte wie ein Turmfalke über dem Wasser und schoss dann hinab. Ein Eisvogel! Mit einem Fisch in Schnabel tauchte er wieder auf und setzte sich auf einen Ast am Ufer. Seeabwärts kam ein weisser Vogel dahergesegelt: Ein Silberreiher. Der elegante Vogel mit dem langen Hals stakste im Wasser umher und stocherte nach Fressbarem.
Elegant bis in die Schnabelspitze: Ein Silberreiher
Unser erstes Ziel war aber der Hide, ein Holzgebäude mit Sehschlitzen, das es ermöglicht, die Vögel ungestört zu beobachten. Kaum waren wir drin, kam auch schon ein Eisvogel angeschossen und setzte sich auf einen Ast vor uns. Auch dieser stach ins Wasser und schnappte sich einen Fisch.
Hide am Flachsee

Auf der Insel vor dem Hide badeten gegen die 30 Kiebitze und 8 Bekassinen. Wir beobachteten lange die Vögel und die Fische, bevor wir weiter spazierten. Auf einem Beobachtungshügel konnte man gut das Gebiet überblicken. Dutzende Kormorane sassen auf Baumstämmen und trockneten ihre Flügel. Bei einer Insel watete ein Seidenreiher umher, der wie der Silberreiher ein weisses Gefieder trägt, aber kleiner ist und einen schwarzen Schnabel hat. Und da ist auch er: Der Grünschenkel. Es handelt sich also auch um einen Vogel und ist nicht eine euphemistische Bezeichnung für Froschschenkel. Er hat lange Beine und einen leicht aufwärts gekrümmten Schnabel, der Körper ist ungefähr so gross wie der eines Blässhuhnes.
Auf dem Rückweg, kurz vor der Brücke in Rottenschwil, schwirrte nochmals ein blaues Juwel vorbei: Der Eisvogel zeigte sich uns ein letztes Mal. Und das Fernrohr hat sich übrigens bestens bewährt.

Freitag, 21. September 2012

Abschleppdienst für kleine Velofahrer

Mit Kindern Velotouren zu unternehmen ist toll. Wenn es aber den Berg hoch geht, können sie schnell an den Anschlag kommen oder verlieren zumindest die Lust. Für solche Fälle haben wir unser Abschleppseil dabei. Dazu brauchen wir folgendes Material:

  • Drei ca. 50 cm lange Reepschnüre (dünne Seilstücke)
  • Einen Karabiner
  • Einen alten Veloschlauch
Ein Reepschnurstück werden am Lenker des Kindervelos angebunden. Die beiden anderen Reepschnurstücke binden wir an den beiden Enden des Schlauches an. Vor der Abfahrt wird der Schlauch nun am Erwachsenenvelo angebunden und mit einem Skiriemen oder ähnlinchem festgemacht. Ist nun eine Abschleppaktion fällig, klicken wir den Karabiner ein und verbinden mit dem Schlauch mit dem Kindervelo:
Dynamisches Abschleppseil
So haben wir eine gewisse Federung, das Seil hängt nicht durch. 

ABER ACHTUNG: Diese Methode darf NUR bei der Bergfahrt angewandt werden. Sobald es wieder geradeaus oder runter geht, muss das Abschleppseil entfernt werden, sonst kann es sich in den Rädern verheddern, was zu bösen Stürzen führen kann.

Montag, 17. September 2012

Kinder motivieren

Matsch Fun am Tomasee
Wie lassen sich Kinder zum Bergwandern motivieren? Kinder haben andere Ziele als wir Erwachsenen. Ihnen genügt ein Gipfel und die Aussicht alleine nicht. Wie bringen wir nun ihre und unsere Interessen in Einklang? Eines mal vorne weg: Mit Zwang wird es für niemanden zu einem beglückenden Erlebnis. Die Tour muss dem Kind angepasst sein, nicht umgekehrt. Nehmen Sie sich Zeit und besprechen Sie vorgängig die Tour mit dem Kind. Zeigen Sie die Tour auf der Karte (Kinder begreifen schnell und können abschätzen, was es bedeutet). Zeigen Sie ihm unterwegs, wo sie gerade sind und wo das Ziel ist. Das Kind fühlt sich dann sicher und kann sich für anderes interessieren als die Killerfrage "Wie weit ist es noch?". Harzt es unterwegs trotzdem mal, können Sie das Kind in ein Gespräch über sein Lieblingsthema verwickeln. Die Kilometer rauschen dann nur so vorbei. Für unsere Kinder ist (entgegen meiner Feststellung am Anfang) der Gipfel meistens schon genug Motivation. Da stellen sich dann Fragen, wie hoch der Gipfel ist, ob sie schon mal so hoch oben waren und der wievielte Gipfel das dieses Jahr schon ist. Was bei den einen funktioniert, kann andere überhaupt nicht motivieren. Hier ein paar erfolgreich erprobte Motivationstipps. Probieren Sie sie aus, vielleicht funktionieren sie bei Ihren Kindern auch:
  • Tier sind immer spannend. Suchen Sie Touren aus, wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man Tiere, wenn möglich grosse wie Gämsen und Steinböcke, zu Gesicht kriegt.
  • Geocachen, die moderne Schatzsuche mit einem GPS-Gerät, spornt die Kinder an.
  • Bei einem Zwischentief hilft "Doping" in Form eines Traubenzuckers oder ähnlichem.
  • Ein Restaurant unterwegs oder am Ende der Tour liefert auch immer wieder ein überzeugendes Argument.
  • Schöne Steine ziehen Kinder magisch an. Lassen Sie sie Kristalle sammeln und Steinmannli bauen.
  • Ein Bach oder See ist immer spannend.
Was haben Sie für Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie ihre Tipps im Kommentar.

Das Familien-Velobuch

11 familienfreundliche Touren aus der ganzen Schweiz:
  • Mittellandroute Solothurn –Lausanne
  • Rheinrout Disentis – Schaffhausen
  • Aareroute Meiringen – Biel
  • Menziken – Sempachersee – Schöftland
  • Hallwilersee-Rundtour
  • Willisauer-Rundtour
  • Zugerberg-Rundtour
  • Lenzburger Städte-Rundtour
  • Zurzacher Energie-Rundtour
  • Der Töss entlang
  • Biketour Pontresina















    Weiter gibt es nützliche Informationen und Tipps zur Tourenplanung, Motivation von Kindern und ein einfacher Werkstattteil.

Impressionen von der Tour Rossbodenstock - Pazolastock

Hier findet ihr einige Impressionen von unserer SAC-Familientour auf den Rossbodenstock und den Pazolastock:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.356030184478841.84109.100270103388185&type=1&l=284b4e3dba
Viel Spass!